Am 1. Juli 2018 startete unser neues EU-Projekt "Rosa Asyl". In diesem Projekt legen wir zusätzlich zu der Beratung von geflüchteten
Frauen einen weiteren Schwerpunkt auf die Beratung von geflüchteten LGBTIQ*. Seit 2023
führen wir unser Projekt unter dem Namen "Rosa Asyl 2.0" fort.
Wir mussten feststellen, dass geflüchtete LGBTIQ* (Lesbian, Gay, Bisexual, Trans, Intersex, Queer) mit nahezu identischen Problemen wie geflüchtete Frauen konfrontiert sind: Verbot der
sexuellen Selbstbestimmung, Zwang zur Ehe, Diskriminierung, Gewalterfahrungen durch die Familie oder gesellschaftliche Gruppen und vieles mehr.
Auch in Deutschland sind geflüchtete LGBTIQ* in hohem Maße während ihres Asylverfahrens und darüber hinaus gefährdet. Auch hierbei spielt die Unterbringung in den großen
Aufnahmelagern und Unterkünften eine entscheidende Rolle. Es ist für LGBTIQ* Personen nahezu unmöglich, ihre Identität preiszugeben, da sie in den Aufnahmelagern und Unterkünften
weiterhin auf homophobe und diskriminierende Reaktionen stoßen. Beim Vorbringen ihrer Fluchtgründe erfährt die Gruppe der geflüchteten LGBTIQ* große Vorbehalte und
Ablehnung.
Deshalb arbeiten wir in Nürnberg mit dem schwul-lesbischen Verein Fliederlich e.V. zusammen. Fliederlich e.V. spielte eine Vorreiterrolle, indem der Verein in
Nürnberg als erste Initiative eine Unterkunft für geflüchtete LGBTIQ* eröffnete.
Beratungen:
Unsere Beratungen richten sich an geflüchtete Frauen und LGBTIQ* im Asylverfahren.
Wir geben Informationen zur Anhörung im Bundesamt und weiteren möglichen rechtlichen Schritten. Wir beraten in akuten Notsituationen, also drohende
Abschiebungen, Dublin-Überstellungen, Übergriffe in der Unterkunft, medizinische Notfälle.
Außerdem möchten wir einmal monatlich ein mobiles Beratungscafé in den bayerischen Anker-Zentren anbieten.
Rückblick: Neujahrsempfang 2020